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Oktober 2015

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Rudyard Kipling: Über Bord

Der fünfzehnjährige Millionärssohn Harvey Cheyne stürzt von Bord eines Luxusliners und wird von einem Fischer gerettet. Fünf Monate verbringt er auf dem Fischkutter und reift in dieser Zeit zu einem verantwortungsbewussten Menschen heran. Das verwöhnte Söhnchen lernt den Wert der Arbeit und des Geldes kennen. Dieser Abenteuer- Seefahrts- und Entwicklungsroman ist außerdem eine Sozialstudie und die genaue Beschreibung eines alten Handwerks: der Fischerei. Wunderbar illustriert und trefflich übersetzt ist das Buch ein Schmuckstück und Kleinod - man will es gar nicht mehr aus der Hand legen.

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Andrea Hirata: Die Regenbogentruppe

Eine Schule mit nur zehn Schülern steht im Mittelpunkt des autobiographischen Romans des indonesischen Schriftstellers.

Gegen alle Widrigkeiten, das sind vor allem die Armut und die Macht der Bergbaugesellschaft, kämpft die mutige und völlig integere Lehrerin Bu Mus für ihre Schule und damit für das Recht auf Bildung auch der untersten Bevölkerungsschicht.  

Mit diesem Roman, der persönliche Geschichten mit sozialkritischem Hintergrund verwebt, beschwört Hirata das unverzichtbare Gut der umfassenden Bildung, der einzigen Chance, der Armut zu entkommen. Und das nicht etwa als trockene Aneinanderreihung von Argumenten, sondern mit lebendigen Kindern, die viele Träume haben. 

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James Hanley: Ozean

Das Passagierschiff Aurora sinkt nach einem Torpedobeschuss, fünf Männer finden sich in einem Rettungsboot wieder. Der Seemann Curtain ist der Einzige, der sich mit dem Meer auskennt, er übernimmt das Kommando. Hoffnung, Aufbegehren, verschiedene Persönlichkeiten, ihre Veränderungen und Vertrauen sind die großen Themen, die Hanleys Werk ausmachen.  In seinem 1941 erschienenen Roman bereist er die "unerforschten Gegenden des Meeres und des Bewußtseins" - so William Faulkner, besser lässt es sich nicht ausdrücken.

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Richard Hughes: Orkan über Jamaika

Die zehnjährige Emiliy wächst mit vier Geschwistern in Jamaika auf. Als ein Orkan Haus und Land verwüstet, beschließen die Eltern, die Kinder nach England zurückzuschicken. Auf der Überfahrt wird ihr Schiff von Piraten gekapert, die Kinder setzen die Reise zusammen mit diesen fort. Sie leben weiterhin in einer Welt fernab der Zivilisation, in diese geraten sie, als sie einem Passagierdampfer übergeben werden. Und London erreichen. Ihre Rückkehr ist eine Sensation, man dachte, sie wären ermordet worden.

Es folgt ein Gerichtsprozess gegen die Piraten, die den Kindern zu keiner Zeit auch nur ein Haar krümmten, aber die Gerichtsbarkeit sieht eine solche Tatsache nicht vor.

Der frische Abenteuerroman aus dem Jahr 1929 spielt viele Themen durch: Kindheit, Gerechtigkeit, Erwachsenenwelt, Zivilisation, Wahrheit und Wahrscheinlichkeit - und dies spannend und unterhaltsam, denn der Autor kann wunderbar erzählen.

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