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März 2018   -   Natur  -  Wissenschaften

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Nan Shepherd: Der lebende Berg

Dieses fast in Vergessenheit geratene Buch ist eine der bedeutendsten Naturschilderungen des 20. Jahrhunderts. Nan Shepherd durchstreift das Berg-massiv der Cairngorms im Nordosten Schottlands bei jeder Jahreszeit, bei Tag und bei Nacht. Tausende Kilometer legt sie zurück und entdeckt bei jedem Schritt Neues. In der Natur um sich herum oder in sich selbst.

Stets sucht sie nach der Verbindung zwischen dem Außen und ihrem Inneren, die Bergwelt mit ihren spektakulären oder völlig unscheinbaren Erscheinungen eröffnet ihr Blicke in die eigene Seele. Präzise Beschreibungen, philosophische Überlegungen, ein Verweben des Kleinsten mit dem großen Ganzen in einer poetischen Sprache ohne jeden Hang zur Überheblichkeit zeichnet Shepherds Werk aus.

Es ist ein schmales Büchlein, das den Eindruck eines Riesenwerkes zurücklässt.

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H.G. Wells (Text) & Nicole Riegert (Illustration): Die Insel des Dr. Moreau

Der Schiffbrüchige Edward Prendick strandet im Südpazifik auf einer Insel, auf der ein biologisches Experiment stattfindet. Der aus London stammende Dr. Moreau versucht dort, Tiere zu Menschen "umzugestalten."

Prendick wird Zeuge von schmerz-haften Operationen, er erlebt die Geschöpfe, die ihm eher Karikaturen des Menschen zu sein scheinen als Menschen mit Verstand, Gefühl und Schönheit, inmitten einer undurchdringlichen und phantastischen Natur. Dr. Moreau regiert sein "Tiervolk" mit Gesetzen und mit Religion, er lässt sich verehren wie ein Gott. Doch sein Experiment gerät außer Kontrolle und er wird Opfer seiner Hybris. Wells Roman, 1896 erschienen, gehört in die Reihe des englischen Schauerromans, mit allen Finessen der Kunst kreiert er eine Geschichte, die gekonnt mit der Angstlust des Lesers spielt. Diese wird verstärkt von den ausdrucksstarken Holzschnitten Nicole Riegerts, die diese Ausgabe trefflich illustriert hat. Sie geben der Geschichte eine weitere Dimension, eine eindrucksvolle Tiefe. Ein bedenkens- und betrachtenswertes Buch.

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Michael Lichtwarck-Aschoff:

Als die Giraffe noch Liebhaber hatte

Vier Entdeckungen

Saint-Hilaire, Lavoisier, Pasteur, Bernard: große Namen aus zwei Jahrhunderten Wissenschaft - als diese noch in den Kinderschuhen steckt. Wie viel Zufall, Risiko, persönliche Opferbereitschaft und nicht zuletzt wie viel Hilfe von Menschen, die heute in keiner Geschichte der Medizin, Biologie oder Chemie vorkommen, nötig war, um zu den bahnbrechenden Erkenntnissen zu kommen, erzählt Lichtwarck-Aschoff in literarisch glänzend geschriebenen Geschichten. Dabei verwebt er Tatsachen,

die nicht gänzlich unbekannt sind, so geschickt und bewahrt so konsequent den Blick von außen, dass ganz neue Zusammenhänge offenbar werden - und die oft kuriosen Umstände exakter Wissenschaft.

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Andrea Wulf: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

Das Universalgenie Humboldt prägte unsere heutige Vorstellung von der Natur wie kein Zweiter. Er konnte beweisen, dass die Natur ein großes Geflecht ist, in dem alles mit allem zusammen hängt. Sehr früh erkannte er auch, dass dieses System ein verletzliches ist: jeder Eingriff des Menschen hat Folgen. Ausgedehnte Forschungsreisen, Kontakte zu Wissenschaftlern auf der ganzen Welt, nicht endende Wissbegier, Mut, Phantasie und Einfühlungs-vermögen waren seine Methoden der Weltaneignung. 

Andrea Wulf untersucht die Quellen, aus denen Humboldt sich speist. Sie zeichnet seine Entwicklung als Wissen-schaftler und als Mensch auf, sie stellt seine Erkenntnisse vor, und berichtet von den Einflüssen, die er auf nach-folgende Wissenschaftler(generationen) und auf die Weltsicht jedes Einzelnen hat. Sie zeichnet das Bild eines einzigartigen und faszinierenden Mannes, der nicht hoch genug geschätzt werden kann. Mit ihrem Buch, das so viele Facetten in sich vereinigt, gelingt ihr ein ganz großer Wurf, zumal sie sich nicht in all den Einzelheiten verliert, sondern stets das große Ganze im Auge hat und sehr anschaulich und gut erzählen kann.

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