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März 2024
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Lucia Zamolo: Und dann noch ... das andere Bein anheben! Wie Stress weniger stresst - fast ohne toxic Tipps!
Lucia Zamolo beschäftigt sich in diesem Buch mit dem allgegen-wärtigen Phänomen Stress auf verschiedenen Ebenen. Was ist Stress physisch/wissenschaftlich? Welchen Einfluss haben die Erwartungen einer Leistungsgesellschaft? Wie wirkt sich der Druck langfristig auf den Einzelnen aus? Gibt es Strategien, sich wenigstens ein Stück weit herauszuziehen? Die griffigen und lebhaften Illustrationen verdeutlichen auf einer zweiten Ebene Inhalt und Aussagen, ein sympathisches Mädchen führt durch das komplexe Thema. Das umfassende Buch wendet sich an Leser:innen ab 14 Jahren, ein Gewinn ist es für Leser:innen jeden Alters.
Elisabeth Schneider:
Nach dem Wassertag
Maria, geboren 1884, aufgewachsen in einer streng protestantischen, deutschstämmigen Familie in Bosnien, verlässt 1912 wegen der drohenden Kriegsgefahr und wirtschaftlicher Schwierigkeiten zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern Sarajevo. Sie möchten in Hamburg einen Neuanfang wagen. Dies ist nicht der erste in Marias Leben, das ihr kaum eine Möglichkeit zur Entfaltung gab. Nach dem Tod der Mutter übernahm sie mit zwölf Jahren die Verantwortung für Haus, Hof und drei jüngere Brüder, von einem weiteren Besuch der Schule konnte das intelligente Mädchen nur noch träumen. Mit fünfzehn entflieht sie der unerträglichen Enge, heiratet - und kommt vom Regen in die Traufe. Elisabeth Schneider zeichnet Maria sehr lebendig und komplex, bettet sie in den historischen Kontext, lässt die Zeit um die Jahrhundertwende aufleben und erschafft eine Frauenfigur, die exemplarisch für eine ganze Generation steht.
Laura Freudenthaler: Arson
Die Ich-Erzählerin, eine junge Schrift-stellerin, arbeitet über "Todeszonen". Die Beschäftigung damit wird zu einer Obsession, die sie zunehmend an sich selbst und an der Welt verzweifeln lässt. Sie lernt einen Mann kennen, der am Meteorologischen Institut arbeitet und weltweit Brände beobachtet. Er leidet unter Schlaflosigkeit, sie unter einer nicht heilenden Wunde, beide könnten für den Klimawandel stehen, der sich auch in unkontrollierbaren Feuern zeigt. Laura Freudenthaler zeigt eine Welt, die sich am Kipppunkt befindet, wie ihre Figuren. Sie spiegelt Innen- und Außenwelt perfekt ineinander und zeichnet damit genaue Charaktere beider.
Katarína Kucbelová: Die Haube
Die Erzählerin, eine in Bratislava lebende Schriftstellerin, fährt über zwei Jahre regelmäßig in die Mittelslowakei, um dort die achtzig-jährige Il´ka zu besuchen. Il´ka beherrscht die Kunst, die traditionelle Haube herzustellen, die zur Ausstattung einer verheirateten Frau gehörte. Doch Katariná möchte nicht nur das Handwerk erlernen, sie möchte "etwas Fremdes ins eigene Leben integrieren", möchte wissen, wo sie herkommt, aus welchen Puzzleteilen ihr Leben zusammengesetzt ist, sie möchte ihre "Wurzel-losigkeit" überwinden. Dies gelingt ihr, indem sie mit Il´ka näht, stickt, ihr zuhört, mit ihr schweigt und in eine Zeit eintaucht, die der Vergangenheit angehört, aber nicht vergangen ist. Mit Il´kas Erzählungen kann sie nicht nur an Traditionen anknüpfen, sondern ihre eigene Geschichte "zusammenstellen, neu, von Grund auf".
Aurora Venturini:
Wir, die Familie Caserta
Schonungslos offen blickt Chela, wie die Autorin 1921 in Argentinien geboren, zurück auf ihr Leben. Sie erzählt die Geschichte einer hyperin-telligenten Frau, einer wütenden Außenseiterin, eines ruhelosen Freigeistes - in dem jedoch immer wieder das Familien-Tier erwacht. Sie flieht und sucht zugleich die familiären Wurzeln, findet sie schließlich auf Sizilien in Person ihrer Großtante Angelina. Chela ist eine starke, unkonventionelle, irritierende Frauenfigur, allein ihr Witz hält sie davon ab, die Welt in die Luft zu sprengen. Der Roman ist rauschhaft-fantastisch, unverschämt-schamlos, schnell und dicht, bildreich und manchmal verstörend wie die Heldin selbst.