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Juni 2018   -   Gesellschaft & Liebe

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Celeste Ng: Kleine Feuer überall

Das Haus der Richardsons brennt ab. 

Und alle sind sich sicher: das war Izzy, die jüngste, und von allen für verrückt gehaltene, fünfzehnjährige Tochter.

Die nach außen hin perfekte Familie wird anderen Formen von Familie und Zusammenleben gegenübergestellt:

der allein erziehenden Mia und ihrer Tochter Pearl, den Adoptiveltern McCollough, der jungen Bebe, die ihre Tochter weggegeben hatte, einem Ehepaar, das beide Kinder verloren hat - die Frage, was macht Familie aus: Biologie oder Liebe? ist eine Frage, die der Roman durchspielt. Dahinter stehen Überlegungen zur Planbarkeit des Lebens, zur Ordnung als solche, zu den erloschenen Funken in eingezwängten Herzen, zu Toleranz und Offenheit, zur Sprengkraft der Kunst und Menschlichkeit. "Manchmal muss man ganz von vorne anfangen. Manchmal muss man alles abbrennen..." Celeste Ng entwickelt sehr plastisch und überzeugend unterschiedlichste Charaktere und legt verschiedene Spuren, die zeigen, wie vielen Gefahren ein Leben ausgesetzt ist.

Wie wenig "Gelingen" geplant werden kann...

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Wilson Collison:

Tod in Connecticut

Nolya ist intelligent, schön, Millionenerbin. Sie steht im Ruf, ein "Flittchen" zu sein, dabei legt

sie hohe ethische Maßstäbe an sich selbst an. Die Freiheiten, die sie sich nimmt, kollidieren jedoch mit den Vorstellungen der New Yorker Gesellschaft am Anfang der 1920er-Jahre. Aber sie ist nicht bereit, wie eine Marionette

an Fäden gezogen zu werden. Im ersten Teil des Romans

sind Liebe, Leidenschaft, Gesellschaft, Konventionen und Freiheit die Themen, im zweiten Teil erhält der Roman eine unerwartete Erweiterung. Plötzlich stehen Recht und Gerechtigkeit, Manipulationen und Ausnutzung persönlicher Macht und gesellschaftlicher Stellung im Fokus.

Diese werden nicht theoretisch abgehandelt, sondern sind eingebettet in die abgründige Geschichte Nolyas und ihrer Suche nach Liebe.

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Lewis Grassic Gibbon:

Lied vom Abendrot

Dieser großartige Roman spielt zwischen 1912 und 1919 und erzählt

das Leben der Chris Guthrie bis zu ihrem fünfundzwanzigsten Jahr.

Mit dem Ersten Weltkrieg verändert sich auch das kleine Dorf Kinraddie im Nordosten Schottlands, der Heimat von Chris. In einer ganz eigenen Sprache, deren Tonfall und Rhythmus den Text tragen und die kongenial ins Deutsche übersetzt wurde, berichtet er von den zwei Chris´: der einen, die lernen und selbst Lehrerin werden möchte, und der anderen, die sehr am Land und dem Leben auf dem Bauernhof hängt. Der Roman erzählt von Chris und der Gesellschaft, in der sie lebt und davon, wie sich diese wandelt und eine Epoche unwiederbringlich zu Ende geht. Dieses "Lieblingsbuch der Schotten" ist ein in jeder Hinsicht unkonventioneller Roman, der lokal verankert, aber kein bisschen provinziell ist.

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Edith Wharton: Die verborgene Leidenschaft der Lily Bart

Lily Bart, eine unvergleichlich schöne und anmutige Frau um die dreißig, sucht Anschluss an die beste Gesellschaft. Sprich: sie sucht einen Ehemann, der ihr Bedürfnis nach Luxus befriedigen kann, denn die Erfahrung plötzlichen Verarmens nach der Pleite ihres Vaters hat sie um so empfänglicher gemacht für alles Schöne. Sie ist Teil der glamourösen Welt, bis sie durch eine Intrige von ihren sogenannten Freunden fallen gelassen wird. Sie wird zu einer tragischen Heldin, zu langsam löst sie sich von ihrer bisherigen Vorstellung vom Leben, zu wenig traut sie ihren eigenen Gefühlen. Whartons Roman ist Entwicklungs- und Gesellschaftsroman, Liebesgeschichte, Charakterstudie, Porträt und Sittengemälde - glänzend geschrieben, psychologisch fein gezeichnet, unterhaltsam und spannend. Er ist ein Juwel und kein bisschen angestaubt.

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