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JANUAR 2021

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Jurica Pavicic: Blut und Wasser

Im September 1989 verschwindet die

17-jährige Silva aus der Kleinstadt Misto in Kroatien, damals noch Jugoslawien. Bis ins Jahr 2017 reicht die Suche nach ihr - Jurica Pavicic schlägt einen Bogen von der Zeit vor dem Krieg bis in die heutige des Turbo-Tourismus. Was ein Krimi hätte werden können, entwickelt sich zu einem Gesellschaftsporträt, in dieses eingebettet die Fragen: wie stark konstruieren Zufälle ein Leben? Wie stark ist das Echo der Vergangenheit? Außerdem, dezidiert politisch: wie leicht schlüpfen manche Menschen durch alle Maschen? Ein interessanter,  flüssig geschriebener Roman, vielfältig und viele Fragen aufwerfend.

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Fragmente: Die Zeit danach

(Herausgegeben von M. Schachinger)

Zwanzig Autorinnen, zwanzig verschiedene Stimmen, die sich fragen: Wie setzen sich Fragmente einer Krise in einer Persönlichkeit fest, was bleibt, was verändert sich. Erzählungen, Essays, Gedichte und Dramolette,

die Bandbreite ist so groß wie die Gedanken tief und die literarische Qualität hoch. Eine gelungene Anthologie in fünf Sätzen (angelehnt an die Klaviersonate Nr. 3 von Brahms), für die der Lockdown im Frühjahr 2020 Anlass ist, ganz allgemein über Krisen im Leben nachzudenken.

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Steven Price: Der letzte Prinz

Der kanadische Schriftsteller Steven Price, geb. 1976, zeichnet das Leben des sizilianischen Dichters Giuseppe Tomasi di Lampedusa - Schöpfer des weltberühmten Romans "Il Gattopardo" - nach. Er lässt den Dichter zum Romanhelden werden, beschreibt die Entstehung des Buches, die Welt der fünfziger Jahre und mit den Erinnerungen des Fürsten auch die Jahrzehnte zuvor.

Er lässt Lampedusas Familie und Freunde lebendig werden, notiert seine Gedanken über die Veränderung der Welt.

Der Roman von Steven Price ist ein eigenständiger Text, ein beeindruckendes Echo eines großen Werkes - beide stellen die Frage: Wann ist eine Zeit vergangen? Fußt doch jede Zeit, jedes Werk, auf einem Vorangegangenen...

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Norman Levine:

Aus einer Stadt am Meer

Ein Reiseschriftsteller, der in einem der langweiligsten englischen Küsten-städtchen gelandet ist, dessen einzige Lichtblicke die Fluchten nach London sind - erstaunlicherweise lässt sich aus der detaillierten und minutiösen, zugleich ironisch-distanzierten Darstellung des Alltags ein Reise-bericht machen. Dies ist dem Schriftsteller Norman Levine trefflich gelungen, der zu den renommiertesten Autoren Kanadas gehört, und dessen `Reise in den Alltag´ nun nach

50 Jahren erstmals auf Deutsch vorliegt.

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Najat El Hachmi: Eine fremde Tochter

Najat El Hachmi erzählt die Geschichte einer Tochter marokkanischer Ein-wanderer in Spanien. Sie lebt zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter, könnte mit ihrem glänzenden Zeugnis studieren, doch sie entschließt sich, zu heiraten. Um damit sich selbst und die Mutter "zu befreien". Von der Aufsicht der marokkanischen Gemeinschaft, die sehr genau beobachtet, was die Ich-Erzählerin macht. Sie bleibt namenlos, ihre Geschichte spiegelt die vieler Frauen wieder, die mit oder zwischen zwei Kulturen und Identitäten leben. Psychologisch sehr fein-sinnig, gekonnt verzahnt mit der Reflexion gesellschaftlicher Erwartungen, ist der spannende Roman ein gelungenes Werk der Aufklärung.

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