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Februar 2024

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Jacqueline Moser: Wir sehen uns

Dieser feine Roman spürt den Verbindungslinien verschiedener Menschen nach, erzählt von ihrem Alltag mit seinen Begegnungen, Trennungen, Sehnsüchten und Ohnmachten. Das Bindungsglied ist ein in Basel gelegenes Haus, es sind aber auch eine gewisse Melancholie und der Traum von einem anderen Leben, die in allen wohnen. Einer Malerin gleich porträtiert Jacqueline Moser ihre Figuren, Strich für Strich erhalten sie Kontur; die Leerstellen, die sie lässt, sind eine Einladung an die Leser:innen, das Bild weiter zu malen. 

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Michel Decar: Kapitulation

Der bislang erfolglose Dichter László erhält völlig unerwartet einen mit 7.500 Euro dotierten Preis der Sparkasse.

Das ist die Chance, neu anzufangen.

Er verlässt Berlin, verbringt einige Wochen im "Ruhestand" am Balaton, zieht weiter nach Süden, folgt dann der umwerfenden Tigris nach Odessa. László ist ein nicht mehr ganz junger Mann, aber auf der Suche ist dieser sympathische Taugenichts trotzdem unvermindert. Er kennt keinen Mittelweg, stürzt sich in jede Situation mit Haut und Haar, ist begeisterungsfähig, kann gleichzeitig glücklich und unglücklich sein - Michel Decar hat den Leser:innen einen sehr einnehmenden Helden geschenkt. Der Roman sprüht vor Pointen und witzigen Dialogen, hat einen flüssigen und griffigen Sound, ist sehr unterhaltsam und wirft am Ende die Frage auf: Worin besteht die Kapitulation?

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Inghill Johansen: Ein Bungalow

Ein in die Jahre gekommenes Haus beherbergt die Erinnerungen der Ich-Erzählerin, die mit diesem Haus älter wurde. Sie erinnert sich an ihre Mutter, denkt über Alltägliches nach, verknüpft kleinste, unscheinbarste Beobach-tungen mit den Fragen des Lebens, für die das Haus lange Zeit sinnbildlich steht. Doch die Erzählerin beginnt, das Haus abzustreifen, sich neue Räume zu schaffen. Still und reduziert ist dieses aus Kurzprosa bestehende Werk, das nicht nur von Vergänglichkeit, sondern auch von Verwandlung und Versöhnung erzählt.

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Paolo Rumiz: Europa. Ein Gesang

Dieses grandiose Epos verbindet den alten griechischen Mythos der von Zeus entführten Europa und den verloren gegangenen Traum eines Europa ohne Grenzen mit der Geschichte einer jungen, aus Syrien geflohenen Frau, die den Namen Evropa trägt. Vier Männer, eine internationale Gruppe, nehmen Evropa im Libanon an Bord, sie reisen mit ihr in einem Zickzack-Kurz bis nach Sizilien. Mit dieser Reise beschreibt Paolo Rumiz die gegenwärtige Situation des politischen Europa und beschwört mit der überzeitlichen Erzählung die Hoffnung auf eine Wiederauferstehung eines freien, menschlichen Europas.

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Stephanie Hanel: Künstlerinnen in New York - Von Bronzegöttinnen, fabelhaften Wesen und einer etwas anderen Dinner Party

In siebzehn Essays erzählt Stephanie Hanel von der Begegnung mit Künstlerinnen, die in New York lebten, arbeiteten oder ausstellten. Die Metropole ist das verbindende Glied völlig unterschiedlicher Genres, Stile oder Epochen - verbindend ist auch die Faszination, die die Werke in ihr auslöste. Die kurzen, prägnanten Porträts, die auf das Wesentliche der Arbeiten und der Biografie eingehen, ergänzt die Autorin mit den Erlebnissen, die die Kunst ihr schenkte. Diese Verschränkung lässt die Begeisterung überschwappen und weckt die Neugier, sich weiter mit diesen Künstlerinnen zu beschäftigen. Nur so werden Frauen in der Kunst zur Selbstverständlichkeit.

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