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Februar 2016

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Joao Ricardo Pedro:

Wohin der Wind uns weht

Der Enkel Duarte blickt zurück auf seine Eltern und Großeltern. In deren Leben spiegelt sich die Geschichte Portugals im

20. Jahrhundert. Einen weiten Blick über das kleine Land hinaus bieten die Briefe Policarpos: ein Freund des Großvaters, der die Welt bereiste, schickt jedes Jahr einen langen Brief, vierzig davon haben sich angesammelt. Sie sind Kern vieler Gedanken, Geschichten und Rätsel, die Duarte zu lösen versucht. Auf viele Fragen findet er keine Antwort, und der Leser muss sehr aufmerksam sein, um die Puzzleteile zusammensetzen zu können. Eines aber wird schnell klar: Duarte sucht nach Herkunft und Heimat.

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Karen Köhler: Wir haben Raketen geangelt

In neun Erzählungen brechen Welten auseinander und fügen sich neu zusammen. Es wird an Alter, Krankheiten, Unfällen oder Suizid gestorben - und doch beherrscht die Autorin die Kunst, daraus keine deprimierenden Geschichten zu machen. Sie schafft mit ihrem feinen und modernen Stil gleichzeitig Nähe und Distanz und sie schafft es, dass ihre Figuren Vergangenes ablegen können und gleichzeitig mit der Vergangenheit in Verbindung bleiben.

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Alex Capus: Reisen im Licht der Sterne

Capus stellt die gewagte These auf, dass der Schöpfer des Abenteuerromans

"Die Schatzinsel", Robert Louis Stevenson, die wahre Schatzinsel gefunden und auch ausgebeutet haben könnte. Jahrhunderte lang vermutete man die legendäre "Cocos Island", auf der der Kirchenschatz von Lima vergraben sein sollte vor Costa Rica - fand Stevenson sie auf Samoa? Und ließ er sich deshalb dort nieder und streute das Gerücht, die Insel sei gut für seine Gesundheit -  was nachweislich nicht der Fall war?

Capus kreiert aus Puzzlestücken eine Geschichte, die selbst eine Abenteuergeschichte ist, sehr spannend, vielseitig und weit weg von einer strengen Beweisführung mit Wahrheits-anspruch. Eine gelungene Mischung aus Biographie, Abenteuer, Versteckspiel und Spurensuche, weltweit und im gesamten Werk Stevensons.

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David Garnett: Dame zu Fuchs

Mrs. Silvia Tebrick verwandelt sich kurz nach der Hochzeit mit Richard im Jahr 1880 in eine Fähe. !!! Er versucht, sie zu verstecken, zu beschützen, zu erziehen, doch nicht einmal mit der Hilfe von Silvias ehemaliger strenger Gouvernante gelingt es ihm, wieder Kontrolle über seine  Frau zu bekommen. Sie flieht aus dem Garten in die freie Natur, bezahlt aber schließlich mit dem Leben für ihren Freiheitsdrang. Die Geschichte erhebt überhaupt keinen moralischen Zeigefinger, im Gegenteil, sie ist ein Plädoyer für die Freiheit, die David Garnett selbst auch lebte und verteidigte. Geschrieben in einem sehr charmanten, federleichten Stil - eine große Verführung.

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