Wunnicke, Christine

Christine Wunnicke: Selig & Boggs

Die Erfindung von Hollywood

Diese auf Fakten beruhende, phantastische, funkelnde und flirrende Geschichte über die Anfänge der Filmindustrie und ihren Umzug vom wolkenreichen Chicago ins sonnige Kalifornien, führt vor Augen, wie verblüffend naiv diese Anfänge waren. Christine Wunnicke erweckt in einer rasanten und geist-reichen Story, vor allem aber mit ihrem unverwechselbaren Stil, den Chef der Polyscope, Selig, und seinen Spielleiter Boggs zum Leben. Und nicht nur diese beiden, es tollen einige mehr durch die knallbunte Szenerie. Das schmale Büchlein ist großes Kopf-Kino!

Zur Besprechung

 

 

 

 

Christine Wunnicke:

Die Dame mit der bemalten Hand

Den Forschungsreisenden Carsten Niebuhr aus dem Bremischen hat es

auf die indische Insel Elephanta verschlagen. Dabei sollte er in Arabien den Wahrheitsgehalt der Bibel erforschen. An Sumpffieber leidend kippt er dem Astronom Musa al-Lahuri vor die Füße, diesem bleibt nichts anderes übrig, als sich um den Europäer zu kümmern.

Es entwickelt sich ein sagenhaftes Gespräch über Gott, die Welt, den Menschen und den Himmel zwischen diesen beiden Männern der Wissenschaft - sehr poetisch, wahr und erfunden - Christine Wunnicke räumt ihren LeserInnen einen Platz auf dem fliegenden Teppich der Poesie ein.

Dieser verwebt Realität und Phantasie auf hochspannende und sehr unterhaltsame Weise.  

Zur Besprechung

 

 

 

Christine Wunnicke: Nagasaki, ca. 1642

Der junge Abel van Rheenen kommt als junger "Dolmetsch" mit einem Handelsschiff nach "Japonica". Dort trifft er auf den ehemaligen Krieger Seki Keijiro, der noch eine sehr alte Rechnung mit den Orandesen offen hat. Die Wege der beiden verquicken sich miteinander: Keijiro will Rache üben an dem, der die Kanonen gebracht hat, Abel will die japanische Seele erkunden. Mit ihm lernen die LeserInnen diverse Künste kennen, folgen den beiden aufs Land und entdecken ein Reich, das nur als `phantastisch´ bezeichnet werden kann. Dicht, detailreich, mit feiner Ironie und trefflichen Pointen entsteht eine plastisch-dramatisch-komische Geschichte, die auch eine Geschichte der Liebe und Verführung ist.

                             Zur Besprechung

 

 

 

Christine Wunnicke: Katie

Florence Cook ist ein berühmtes Medium Ende des 19. Jahrhunderts in London.

Das Besondere: sie materialisiert. Aus ihr heraus tritt Katie, ein ziemlich schamloses Frauenzimmer. Der Physiker und Chemiker William Crookes soll begutachten, ob Florence eine Betrügerin ist oder nicht.

Seine Methoden und Ergebnisse sind fragwürdig und Katie ist nicht so einfach zu fassen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher und historischer Fakten (alle Personen des Buches lebten wirklich), entwickelt Wunnicke eine famose, sprachlich und inhaltlich erstklassige, lehrreiche, unterhaltsame, phantasievolle, ironische und großen Genuss bereitende Geschichte, wie man sie eigentlich nur aus dem angelsächsischen Raum kennt.

                                                                                Zur Besprechung

 

 

Christine Wunnicke:

Der Fuchs und Dr. Shimamura

Der junge Dr. Shimamura reist Ende des

19. Jahrhunderts nach Europa, um seine Kenntnisse der Nervenheilkunde zu vertiefen. Und auch, um sich von dem Fuchs zu befreien, der ihn befallen hat. Die Diagnose "Fuchsbesessenheit" ist jener der "Hysterie" sehr ähnlich, in Orient und Okzident ist diese "Krankheit" gerade sehr in Mode. Die Reise ist, wie das ganze Leben, ein großes Abenteuer für den Herrn Doktor, der Vielem nur entgeistert zusehen kann. Dieser wunderbar märchenhafte Roman, der die Erinnerungen

Dr. Shimamuras sehr poetisch aufzeichnet, widmet sich großen Themen: Sexualität, Wissenschaft, Mentalität - dargestellt durch diesen sympathisch-naiven Arzt und dem vierbeinigen Protagonisten mit dem schönen Fell.

                                                                                  Zur Besprechung