Waterhouse, Peter
Peter Waterhouse:
Die Auswandernden
Media ist mit ihrer achtjährigen Tochter nach Wien geflüchtet. Sie befindet sich im Asylverfahren, sie lernt die deutsche Sprache kennen. Flucht und Sprache sind die Themen des Buches, Waterhouse behandelt sie jedoch auf eine Weise, die einzigartig ist. Es wird keine klassische Geschichte erzählt, es wird das innere Leben von Worten beleuchtet und damit ins Innere des Menschen geblickt.
Die Lernende lehrt ihren Lehrer Linien zu erkennen, die ihm neu sind, sie lehrt ihn, Worte neu zu denken. Dies führt ihn zu dem Gedanken, ob "Literatur keine schreibende Kunst, sondern eine Kunst der Auswanderung" ist? Auswanderung als Aneignung, Verwandlung, Neubeginn, als Prozess, ist der Kernpunkt seiner Überlegungen, wunderbar in Szene
gesetzt werden sie von Nanne Meyer. Sie hat Zeichnungen angefertigt, die 58 Doppelseiten füllen und die Worte des Autors verdichten, vertiefen, dramatisieren.
Im Zusammenspiel von Wort und Bild ist so ein Buch entstanden, das sich allen Kategorisierungen entzieht.
Es ist ein wunderbar spielerisches Buch entstanden, frei nach dem Schillerschen Gedanken, dass der Mensch nur dort ganz Mensch ist, wo er spielt.