Mira, Valentina
Valentina Mira: X
Auf einer Party nach dem Abitur wird Valentina von G. vergewaltigt. Dies, und die Tatsache, dass ihr Bruder Andrea ihr nicht glaubt, dass ihm die Freundschaft zu G. wichtiger ist, er sich dessen Faschistengruppe anschließt und verschwindet, veranlasst Valentina dazu, Briefe an Andrea zu schreiben, und so das jahrelange Schweigen zu brechen. In ihrem Briefroman erzählt sie ihre persönliche Geschichte, die sie jedoch zu einer Auseinandersetzung mit dem Patriarchat, dem Kapitalismus und der strukturellen Gewalt entwickelt. Ohne Pathos, sehr klar und dezidiert, ihre Wut nicht verschweigend, erschafft Valentina Mira eine überzeugende Heldin in einem klug komponierten Roman, den man nicht mit dem letzten Satz beiseite legen kann.