Maier, Luise
Luise Maier: Ehern
Luise Maiers eindrücklicher Roman kreist um die Weitergabe von Traumata über Generationen hinweg. Die Ich-Erzählerin Ida beginnt mit Mitte zwanzig, die Geschichte ihrer Familie zu erforschen, um so auch herauszufinden, wer sie ist, woher sie kommt. Die Autorin verwebt die Biografien von Idas Vorfahren, vor allem die ihrer Großmutter Magdalena, mit der Geschichte des
20. Jahrhunderts. Und sie fächert auf, wie sehr manche der damals herrschenden Ideen bis heute nachwirken, bis in das Leben Idas, geboren 1990, hinein. Klug legt die Autorin Spuren aus, zieht Verbindungslinien, verzahnt Episoden, Erinnerungen, Träume, Realität und die Ablagerungen von Generationen in einem einzelnen Menschen zu einem Gesamtbild. Das Bild der Matrjoschka ist ein sehr schönes für Idas Erkenntnis, all die Mütter ihrer Linie in sich zu tragen und trotzdem ihren eigenen Weg gehen zu können.