Ferrante, Elena

Elena Ferrante: Meine geniale Freundin

Dieser Roman spielt in den 1950er Jahren

in Neapel. Die unzertrennlichen und sehr ungleichen Freundinnen Elena und Lila kämpfen um ihren Platz im Leben.

Die hochintelligente Lila hat das Pech, nach der Grundschule in der Schusterwerkstatt ihres Vaters mitarbeiten zu müssen, während Elena Mittelschule und Gymnasium besuchen darf. Trotz all ihrer Bildung fühlt Elena sich nicht gleichwertig: Lila ist ihr im Leben immer mindestens einen Schritt voraus. Doch auch Lila steht auf wackligen Füßen und gibt einen

Teil ihrer eigenen Sehnsüchte an Elena ab. Es entsteht eine spannungsreiche Beziehung mit wechselseitigem Bewundern, Fremdsein, Vertrauen und Unverständnis.

Dies alles eingebettet in ein reiches Geflecht aus Beziehungen zu Verwandten, Nachbarn, Mitschülern, Verehrern und Freunden - und in die Stadt Neapel, die eine weitere Protagonistin des Romans ist. Die Geschichte ist sehr plastisch, sehr lebendig, hochinteressant, wunderbar menschlich und erzählt Geschichte aus weiblicher Sicht.

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Elena Ferrante:

Die Geschichte eines neuen Namens

Aus Lila Cerullo wurde Lila Carracci, Ehefrau und Eigentum von Stefano Carracci. Lila hätte sich beugen und fügen müssen, doch das ist nicht ihr Naturell. Diverse Male fängt sie neu an, krempelt ihr Leben um, nimmt sich Freiheiten, die ihr nicht zustehen. Und bezahlt teuer dafür.

Elena ist sehr erfolgreich: sie verlässt die Welt des Rione,

legt ein Examen mit Auszeichnung ab, verlobt sich mit einem Akademiker. Sie könnte stolz sein, doch die Zweifel sitzen tief und nagen an ihrer Seele. Die Dualität und Rivalität der Lebensentwürfe der beiden Mädchen spiegeln die gesellschaftlichen Umstände der 1960er Jahre und sie leuchten tief in die Köpfe und Herzen zweier junger Frauen, die beide ausbrechen möchten, auf ganz unterschiedliche Arten. Und die beide ein großes Bedürfnis haben, ihre Geschichten und Gedanken nieder zu schreiben.

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