Exner, Lisbeth
Lisbeth Exner: Realitätenhandlung - Neunundvierzig Minuten
Der Roman ist ein Kammerstück für sechs Personen, die eine knappe Stunde zusammen in einer Wohnung verbringen. Diese soll geräumt, die demente Mittsiebzigerin, die hier ihr ganzes Leben verbrachte, "delogiert" werden. Die aberwitzige, tragikomische Gesellschaftsstudie zeichnet Figuren, die an der Grenze zur Karikatur und zugleich sehr individuell dargestellt werden. Und sie schaut auf all das, was "Besitz" mit sich bringt. Das Thema `Wohnen´ erweitert sich zum Thema `Leben´ - der Debütroman Lisbeth Exners ist hochkonzentriert, sehr bedenkenswert und ein großes Lesevergnügen.