Baker, Dorothy
Dorothy Baker: Ich mag mich irren, aber ich finde dich fabelhaft
Rick Martin ist mit vierundzwanzig Jahren auf dem Höhepunkt seines Ruhms angekommen: er ist der beste Jazz-Trompeter der Welt. Begonnen hat er als Pianist in Los Angeles, doch sein Instrument ist die Trompete, die
er in diversen New Yorker Orchestern spielt. Und vor allem nach der Arbeit im Orchester, wenn für ihn die wirkliche Art, Musik zu machen beginnt. Frei, ohne Rücksicht auf das Publikum,
mit Musikern, die auf die gleiche besessene Art spielen.
In seinem Leben gibt es nichts, das längere Zeit Bedeutung hätte - außer der Freundschaft zu Smoke und wenigen anderen schwarzen Musikern, mit denen der weiße Rick zusammenspielt. Sein Talent verschlingt schließlich sein Leben. Er trinkt immer mehr - was sein Spiel nicht beeinträchtigt - sein Leben aber mit nicht einmal dreißig Jahren beendet. Bakers Roman ist phantastisch komponiert: um das Grundthema herum führt sie so viele Gedanken aus, dass eine komplexe Melodie, ein unverwechselbarer Sound, ein variantenreicher Rhythmus entsteht, der dem Sog des Jazz in keiner Weise nachsteht.
Dorothy Baker: Zwei Schwestern
Judy plant ihre Hochzeit mit Jack. Ihre Zwillingsschwester Cassie meint, sie vor diesem kolossalen Fehler bewahren zu müssen und will ihr die Heirat ausreden. Sie entfesselt am Abend vor der Hochzeit ein großes Drama, das alle ihre Ängste offen legt: sie kann und will nicht ohne ihre Schwester leben. In diesem scharfsichtigen Roman, der wie kein zweiter die Besonderheiten des Zwilling-Seins beleuchtet, geht es um den Konflikt des gleichzeitigen Zueinander- und Auseinanderstrebens - mit existenzbedrohenden Folgen.
In diesem Konflikt verankert ist die unendliche Mühe, eine eigene Identität zu finden.
Ein sehr tiefgehender Roman, der stilistisch, psychologisch und thematisch eine Besonderheit darstellt und überaus fesselnd ist.