Arapi, Lindita
Lindita Arapi: Albanische Schwestern
Alba, Ende dreißig, lebt mit ihrem Mann Thomas in Wien. Sie kommt aus Albanien, arbeitet nun bei der Ausländerbehörde, gilt als Beispiel gelungener Integration. Wie fremd sie sich dort fühlt, weiß nur sie selbst. Einzig die Telefonate mit ihrer in Tirana lebenden Schwester Pranvera geben ihr Kraft, aber die Angst, ihr ständiger Begleiter, wächst sich zu Panikattacken aus, Alba kann irgendwann das Haus nicht mehr verlassen. Ihr Leben nimmt eine völlig unerwartete Wendung, als sie zur Beerdigung ihres Vaters in ihre Heimat reist, zum ersten Mal trifft sie dort eine ganz und gar eigenständige Entscheidung. Der Roman bettet die persönlichen Lebensgeschichten in die Traditionen und Entwicklungen Albaniens, in die Erwartungen des Westens und in das große Thema Migration ein. Er ist ein weiträumiger Text, der den Lesenden die Figuren nahe bringt, und auch die Strukturen freilegt, die es so schwer machen, einen eigenen Weg gehen zu können.