Anyuru, Johannes

Johannes Anyuru: Sie werden in den Tränen ihrer Mütter ertrinken

Mit einem Anschlag auf einen Göteborger Comicladen beginnt dieser vielschichtige Roman, der die Linearität der Zeit, die Zuverlässigkeit der Wahrnehmung und der Realität infrage stellt. Zwei Erzählstränge umarmen einander: der eines schwedischen, muslimischen  Schriftstellers, in dessen Leben die Geschichte der jungen Attentäterin fließt. Sie meint, aus der Zukunft zurückgekommen zu sein in unsere Zeit, um in die Geschehnisse einzugreifen. Der politische und poetische Roman ist ein dichtes Gewebe aus Fragen, aus Suche, Trauer und auch Hoffnung.

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Johannes Anyuru:

Ein Sturm wehte vom Paradiese her

Der junge Autor Anyuru erzählt in diesem Roman das Leben seines Vaters. Dieser kam 1967 von Uganda nach Griechenland, um dort zum Kampfpiloten ausgebildet zu werden.

Als Idi Amin 1971 die Macht in Uganda an sich reißt, verändert dies das Leben Ps

(so wird der Vater genannt) vollständig. Er kann nicht mehr nach Uganda zurück, aber er will fliegen. In Europa geht das nicht, er nimmt eine Stelle in Sambia an, dort soll er Sprühflugzeuge fliegen. Das glaubt ihm niemand: er wird in Tansania als Spion verhaftet, sitzt im Gefängnis, in Lagern. Er kann fliehen, aber ein neues Leben beginnen kann er nicht. Dafür ist zu viel passiert. Eindrucksvoll und sehr reif zeichnet Anyuru die Lebensgeschichte des Vaters nach, der in die Mühlen der Weltgeschichte geriet.

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